10. April 2020

Schwarzstorchtourismus in der Gemeinde Dahlem

Reger Besucher*innenverkehr im Frühjahr kann zum Problem für Schwarzstörche werden.

Im Umfeld um die Windparks Baasemer Wald und Dahlem IV sind zur Zeit drei Schwarzstorchhorste bekannt, von denen in den letzten Jahren immer jeweils einer von einem Brutpaar besetzt war. Dies zeigt, dass trotz des Baus unserer Windparks eine stabile Population vor Ort besteht. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass wir das Verhalten der Tiere intensiv und über viele Jahre untersucht haben. Auch unser eigenes Verhalten bei Planung und Bau nimmt Rücksicht auf die Gewohnheiten der Tiere. So meiden wir und unsere Gutachter*innen konsequent die direkte Nähe zu bekannten Horsten in den kritischen Phasen. Die Beobachtung findet dann aus der Ferne unter Einhaltung der gängigen Methodenstandards statt.

Leider mussten wir in den letzten Wochen regen Tourismus im Bereich des Schwarzstorchhorstes am Lewertsbach feststellen. Dabei konnte beobachtet werden, dass Besucher*innen sich zum Teil bis unmittelbar an den Horstbaum begeben haben. Ob absichtlich, um ein Brüten dort zu verhindern, oder aus Unwissenheit, lässt sich natürlich nicht sagen. Auffällig jedoch ist die zeitlich sehr komprimierte Besuchsspanne. Es scheint, als habe man auf eine Art Startsignal gewartet. Besonders in der Besetzungsphase der Horste sind diese Störungen im unmittelbaren Umfeld eines Horstes als äußerst problematisch zu betrachten. Kann dies im schlimmsten Fall doch dazu führen, dass die Besetzung des Horstes oder ein Brutversuch abgebrochen wird.
Bitte halten Sie sich zum Schutz der Tiere von bekannten Horsten fern! Wenn Sie beobachten möchten, tun Sie dies bitte aus sicherer Entferung mit einem Fernglas. Danke!

Wir arbeiten stets daran, unsere Projekte so gut es eben geht im Einklag mit der Natur umzusetzen. Wir haben kein Interesse an Klimaschutz, der zerstörerisch ist und die Arten als Ganzes nicht schützt. Klar ist, der Verlust einzelner Tiere ist tragisch. Klar ist aber auch, dass wir die Populationen als Ganzes betrachten müssen. Frei von ideologischen Leitmotiven und persönlichen Interessen. Und da zeigt sich zum Beispiel für die Gemeinde Dahlem trotz des Windparks Baasemer Wald eine stabile Situation bei den Arten.

Es wird von verschiedenen Seiten immer wieder die Behauptung aufgestellt, Naturschutz mit Windkraft funktioniere nicht. Dabei ist es gerade umgekehrt. Naturschutz ohne Windenergie als wichtigste Stütze der Energiewende wird nicht funktionieren. Nur ein starker Klimaschutz kann auf Dauer auch starken Naturschutz gewährleisten.

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